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Kindern ein sicheres häusliches Umfeld bieten und sich selbst dabei nicht vergessen


In Fernsehen und den sozialen Medien wird momentan viel über das alltägliche Familienchaos kombiniert mit Homeoffice, Schularbeiten und gelangweilten Kleinkindern berichtet. Auch ich fühle mich davon angesprochen. Wir haben hier in den letzten Tagen viele schöne Momente mit den Kindern erlebt aber auch Momente der Frustration und Überforderung. In manchen Momenten gehen mir die häuslichen und familiären Verpflichtungen leicht von der Hand, in anderen Momenten (manchmal sogar schon kurze Zeit später) werden Kleinigkeiten zur großen Herausforderung für mein Gemüt und meine innere Balance. Mir hilft dann oft der Blick mit den Augen meiner Kinder. Für sie ist die Situation ja auch neu und ungewohnt: Mama muss zu Hause arbeiten und hat nicht sofort Zeit, wenn ich rufe… Auch Schulkinder sind mit ihren häuslichen Schulaufgaben vielleicht ab und zu überfordert, es fällt schwer, sich zu konzentrieren, wenn die kleine Schwester nebenher laut ruft oder der Papa nebenbei arbeitet und telefoniert. So wie uns Erwachsenen fehlen auch den Kindern ihre die sozialen Kontakte, die Freunde, die Klassenkameraden, die Lehrkräfte. Es ist ein ganz anderer Alltag eingekehrt. Je jünger die Kinder sind, desto weniger können sie Zeitpannen abschätzen. So bringt ihnen der Blick in die hoffentlich baldige Normalität keine Entlastung. Für unsere Kinder ist es besonders wichtig, dass wir Eltern in dieser Zeit in besonderer Weise für sie da sind und sie sich in ihrem häuslichen Umfeld aufgehoben fühlen. Denn sie haben nicht die Möglichkeit, der häuslichen Situation auszuweichen und sind in vielen Dingen von uns, den Erwachsenen, abhängig.

Ich möchte also in meiner Rolle als Mutter in der beschriebenen Form für meine Kinder da sein, um ihnen Halt und Orientierung zu geben. Dazu brauche ich selbst eine innerliche Stabilität und Ausgeglichenheit. Wie schnell merke ich es an meinen Reaktionen meinen Kindern gegenüber, wenn ich gestresst, besorgt oder anderweitig konzentriert bin und mich nicht auf die Bedürfnisse meiner Kinder einstellen kann! Dann sind meine Antworten vielleicht zu forsch oder unpassend und ich wiederum bin unzufrieden mit meiner Reaktion, weil meine Kinder ja überhaupt nicht wissen oder es verstehen können, dass ich in Eile oder in meinen Gedanken an einem anderen Ort bin.

Daher versuche ich so oft und so gut, wie es geht, selbst ruhig, stabil und ausgeglichen zu sein. Das ist nicht immer leicht und es gelingt mir auch nicht in jeder Situation. Es gibt aber Dinge, die mir dabei helfen. Zunächst ist es mir wichtig, dass ich eine Grundzufriedenheit mit mir selbst und meinem Leben spüre. Dazu gehört es, dass ich mich hin und wieder frage: Bin ich zufrieden? Was trägt zu meiner Zufriedenheit bei? Fehlt mir etwas? Wenn ich gerade unzufrieden oder gestresst bin, hilft es, mich zu fragen, was ich brauche, damit es mir wieder gut geht. Manchmal sind es kleine Dinge, wie ein leckeres Abendessen, weil ich merke, dass ich in der letzten Zeit gar nicht mehr in Ruhe gegessen habe. Manchmal fehlt mir auch ein körperlicher Ausgleich, weil ich zum Beispiel längere Zeit krank war und keinen Sport oder Yoga mehr praktizieren konnte. Und manchmal brauche ich einfach eine Stunde Zeit für mich, zum Beispiel, um zu nähen.

In der aktuellen Situation ist es für mich (und bestimmt nicht nur für mich) schwerer, meine eigenen Bedürfnisse wirklich umzusetzen. Ständig ist die ganze Familie zusammen und ich kann mich nicht einfach raus ziehen, das will ich ja auch gar nicht. Manchmal ergeben sich solche Zeiten für mich aber ganz spontan und ohne, dass ich es geplant habe. Da spielen meine Kinder plötzlich ganz innig miteinander, ganz ohne Streit und ich schaffe es, in Ruhe einen Tee zu trinken oder den Stoff für ein neues Patchworkkissen zuzuschneiden.

Um wieder auf meinen ursprünglichen Gedanken zurück zu kommen: Wenn ich selbst entspannt bin, kann ich diese Entspannung auf meine Kinder übertragen. So kann ich in schwierigen und stürmischen Zeiten besser auf meine Kinder eingehen und erwachsene Entscheidungen im Sinne meiner Kinder treffen. Meine Kinder können sich dadurch hoffentlich aufgehoben und behütet fühlen.

Kennst du solche Situationen auch? Was brauchst du, um ausgeglichen zu sein? Vielleicht möchtest du für dich darüber nachdenken und diese Ideen mit in deinen Alltag nehmen. Es würde mich sehr freuen, wenn du mir darüber berichtest, zum Beispiel per E-Mail.


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